Pumpende Beats im Latino-Style

Wer sich etwas intensiver mit elektronischer Musik beschäftigt, wird festgestellt haben, dass sich im lateinamerikanischen Raum eine Szene entwickelt hat, die ziemlich feinen Sound zusammenschraubt. Wir stellen hier 5 Tracks vor, die die These mehr als deutlich untermalen.

Von Sebastian Binder

Alejandro Molinari – Antares

Ein echter Knüller, der hier zurecht an erster Stelle steht, ist „Antares“ von Alejandro Molinari. Der Grundbeat könnte auch in irgendeinem finsteren Bunker in Berlin zusammengezimmert worden sein (was vermutlich der Fall ist, da Molinari in der deutschen Hauptstadt wohnt). Doch der Venezuelaner versteht es, seinen Sound mit Einflüssen aus seiner Heimat zu würzen, sodass hier ein äußerst spannendes Klangexperiment entsteht, das ihr euch unbedingt mal anhören solltet.

Onda Mundial/Klik & Frik – Salamanquesa

Was passiert, wenn Mexikaner mit Argentiniern zusammenarbeiten? Nun, im besten Fall kommt dann ein Track wie „Salamanquesa“ heraus. Man erkennt hier deutlich den Cumbia-Einfluss der mexikanischen Schrauber von Onda Mundial, aber eben auch die eher argentinischen Tango-Versatzstücke von Klik & Frik. Und dass eben auch die Kombination funktioniert, bestätigt sich in dieser Nummer eindrucksvoll.

Montoya – Tatacoa

Montoyas Song „Tatacoa“ erinnert beim ersten flüchtigen Hinhören etwas mehr an die europäische Produktionsweise, doch wenn man tiefer in die Geschichte eintaucht, gibt es doch mehr und mehr Elemente aus der lateinamerikanischen Musik zu entdecken. Vor allem die schlichte, aber in den Bann ziehende Gitarrenmelodie bleibt definitiv länger im Ohr.

CERO39 – Calentana

Wenn man etwas genauer aufpasst, dann erkennt man vielleicht, dass CERO93 aus Kolumbien kommen. Denn „Calentana“ hat etwas vom typischen lokalen Cumbia – nur eben beschleunigt und nach oben gepitched. Eine Art Psycho-Cumbia auf Acid, wenn man so will, nur dass sich bei diesem Track die gesundheitlichen Nebenwirkungen bis auf ein paar schmerzende Tanzbeine in Grenzen halten dürften.

Feathericci/Ahnais – Mushdoum (Uji Remix)

Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass der Titel dieses Tracks an das Wort „Mushroom“ (Pilz) erinnert, denn der mantraartige indigene Gesang hat ohne Zweifel etwas Psychoaktives – man kann den Schamanen dabei vermutlich vor sich sehen, wenn man etwas konsumiert hat, das nicht im Supermarkt neben den Champignons und Pfifferlingen zu finden ist. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, bekommt man mit diesem Remix von Uji einen äußerst hypnotisierenden Track, den man öfter als einmal anhören kann… oder muss… ja, es war ein MUSS…

Foto: Pixabay