Auf der Suche nach einem vielversprechenden DJ-Set, aber keine Ahnung, wo man anfangen soll? Dann sind die legendären Essential Mixes von BBC Radio One immer ein guter Anfangspunkt. Mittlerweile gibt es natürlich eine riesige Auswahl, daher stellen wir hier mal vier Klassiker vor, die ihr auf jeden Fall kennen solltet und mit denen ihr ein paar Stunden mit feinem Sound verbringen könnt.
Von Sebastian Binder
Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Die Auswahl hier ist absolut subjektiv und jeder, der sich mit den Essential Mixes schon länger als 5 Minuten beschäftigt hat, hat vermutlich seine eigenen Favoriten. Denn das ist das Großartige an den Essential Mixes: Fast alle sind vollgestopft mit guter Musik und selbst wenn man mit dem jeweiligen Genre nicht so viel anfangen kann, wenn man aufgeschlossen an die Mixes rangeht, dann kann man praktisch aus jedem einzelnen etwas herausziehen und wenn es nur drei Tracks sind, die man feiert. Wir schauen uns in dieser Ausgabe daher auch ein paar Sets an, die schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, aber die man immer noch sehr gut anhören kann, was ja per se schon ein absolutes Qualitätsmerkmal ist.
Kölsch: Zum Einstieg immer gut
Wer einen Essential Mix will, auf den sich die meisten soundmäßig einigen können, dem sei das Set von Kölsch empfohlen, das sie vor etwas über sieben Jahren zusammengemischt haben. Vollgestopft mit wunderschönen Tracks wie Ames „Den Ratta“ oder „Monde“ von Zoo Brazil – und darüber hinaus gibt’s auch noch absolute Banger wie Technasias „I Am Somebody“ oder Kölschs eigene(s) „Oma“, die man schon viel zu lange nicht mehr gehört hat.
Afrojack: Die glorreichen Jahre
Afrojack ist ja heutzutage etwas kommerzieller unterwegs, was sein gutes Recht ist und wir an dieser Stelle gar nicht weiter diskutieren wollen. In seinen Anfangstagen hat er sich sein Standing allerdings durch einen leicht anstrengenden, aber ebenfalls äußerst kreativen und zur damaligen Zeit sehr frischen Sound erarbeitet. Wer sich nochmal in diese Zeit zurückversetzen will, dem sei Afrojacks Essential Mix aus dem Jahr 2010 ans Herz gelegt. Der enthält nicht nur ein paar seiner eigenen Kracher wie „Polkadots“ oder „Ghettoblaster“, sondern auch weitere Brecher aus dieser Richtung wie Sidney Samsons „The World Is Yours“ oder Mumbai Sciences „3200“.
Ben Klock: Erwartbar… und dann doch wieder nicht
Klar, wenn man ein Set von Ben Klock hört, dann erwartet man erst einmal die etwas härtere Gangart und natürlich enttäuscht einen der Berghain-Resident auch bei seinem Essential Mix von 2015 in dieser Hinsicht nicht. Tracks wie „Pressure Point“ von Drew Sky oder „Enigma“ von Jeff Rushin gehen in ihrer minimalen Druckhaftigkeit nämlich keine Kompromisse ein. Aber dann sind da doch wieder Sachen wie „Tibetische Klangschalen“ von Klaus Wiese, mit dem Klock den Mix sogar eröffnet, oder Shindeos „Inside Your Mind“, die eine etwas entspanntere Richtung vorgeben.
Buraka Som Sistema: Okay, ziemlich crazy
Einen der abgefahrensten Essential Mixes haben definitiv Buraka Som Sistema abgeliefert. Die portugiesische Combo ist eigentlich weniger für ihr DJing bekannt, sondern für ihre energetischen Live-Auftritte mit Sängern, Drummer und Co. Wer wissen will, was gemeint ist, sollte sich mal das Video zu „Kalemba“ anschauen. Ihr Essential Mix ist eine absolut wilde Mischung aus Tribalsounds, Reggae, Dubstep, Electro und allem, was irgendwie dazwischen chargiert. Große Acts wie Major Lazer oder Daft Punk finden sich hier genauso wie tiefstes Insiderwissen im Stil von King of Africa oder DJ Zinoba. Unbedingt mal reinhören!